Da ich ein künstlerisch veranlagter Mensch bin, ist es mein grösstes Anliegen, die Schönheit eines Pferdes zu erhalten.
Nach meiner Auffassung ist jedes Pferd von Natur aus ein Kunstwerk, welches wir durch die Domestikation (Haltung, Sattel, Zaumzeug, falsche Ausbildungsmethoden etc.) und unser Reitergewicht zunächst zerstören. Wir stören das Pferd in seinem Gleichgewicht (Seelisch und Physisch), wir beeinträchtigen die natürlichen Bewegungen – egal für wie sattelfest wir uns halten und stellen Anforderungen an unseren Freizeitpartner, mit welchen dieser erst lernen muss, umzugehen.
Hier prallen zwei Welten aufeinander und die meisten Probleme entstehen aus Missverständnissen oder Unwissenheit.
Die Aufgabe des Reiters ist es, die Natürlichkeit des Pferdes in all seiner Schönheit zu erhalten und das Pferd mit einer fundierten Ausbildung zu befähigen, die an ihn gestellten Aufgaben motiviert und gerne auszuführen. Das reiterliche Vergnügen sollte auf Gegenseitigkeit beruhen.
Die Grundbausteine hierfür sind:
Beim Reiter:
- Freude an der Arbeit mit dem Pferd
- Arbeit an einem ausbalancierter Sitz (Körperbeherrschung und Koordination)
- klare Hilfengebung
- Kenntnis der individuellen anatomischen Grundvoraussetzung des Pferdes und bei sich selbst (natürliche Schiefe, körperliche Probleme)
- Verständnis der Anatomie und Physik der einzelnen Bewegungsabläufe
Einfühlen in den psychischen und geistigen Zustand des Pferdes (Ist es überhaupt gerade in der Lage, etwas zu lernen und zu verarbeiten?)
- Geduld, Geduld, Geduld und nochmals: Geduld mit sich selbst und dem Pferd. ;)
Beim Pferd:
- Schulung des Gleichgewichtes
- Klare Kommunikation
- Gymnastizierung
- Muskulärer Aufbau
- Freude an der Mitarbeit entwickeln
Jedes Pferd und jeder Reiter hat seine eigene Persönlichkeit und Gebäude, daher kann es in der Reiter/Pferde-Ausbildung kein einheitliches Schema geben.